Termine

WM in Tschechien/Prag

Fr | 05.09.25 - Sa | 06.09.25

Prag / Tschechien

Leistungspflügen

Sieht man beim Pflügen zu, so sieht alles recht einfach aus. Wer sich aber selbst einmal an den Pflug wagt, erkennt schnell, dass dieser Eindruck trügt. Der Pflug, der sich dreidimensional im Raum bewegt - vorwärts, seitwärts, nach oben und in die Tiefe - reagiert auf jede feinste Einstellung und jede Bodenveränderung.

In die Prüfungsaufgaben der Wettpflüger sind auf 0,2 Hektar so viele Schwierigkeiten hinein gepackt, dass auch ein mehrere Hektar großer Acker nicht schwieriger zu pflügen wäre.

Und das ist Leistungspflügen im Wettbewerb.

Die Kriterien

Die Spaltfurche: Mit dem Ziehen der Spaltfurche beginnt das Vorhaben des Pflügens. Die Spaltfurche dient dem Zweck, das Gesamtziel Unkrautbekämpfung und Unterbringung von Bewuchs auch unter der ersten vollen Furche zu erreichen. Sie muss deshalb auf der gesamten Länge ganz durchgeschnitten sein. Gefordert wird eine gleichmäßige Tiefe sowie Breite und die Gleichmäßigkeit der heraus gelegten Erdbalken über die ganze Länge der Furche. Alles Unkraut und der Bewuchs müssen abgeschnitten und sauber aus der Furche geräumt sein. Nur so wird sichergestellt, dass der anschließende Rückschlag bzw. der Zusammenschlag beim Beetpflug auch dicht und trittfest aufliegt. Absolut gerade sollte die Spaltfurche sein, weil nur an einer geraden Anfangsfurche die folgenden Furchen ohne Doppelpflügen oder ungepflügte Reste angelegt werden können. Zum Anlegen der Spaltfurche wird im Wettbewerb ein Zeitfenster von 20 Minuten gewährt.

Beetpflug - Zusammen-/Rückschlag: Der Zusammenschlag soll gegenüber dem übrigen Beet absolut eben sein. Die beiden Giebelfurchen sollen möglichst flach und dicht geschlossen gegeneinander liegen. Die nächsten Runden werden deutlich tiefer gepflügt. Mit dem höheren Erdauswurf des zweiten Umgangs erreicht man ein ebenes Feld.

Drehpflug - Pflügen am Keil: Durch die Trapezform der Drehpflugparzelle ist entlang des Restbeetes ein Keil auszupflügen. Dies hat so zu geschehen, dass alles Land durchgepflügt ist, keine Löcher oder Hügel entstehen und nichts doppelt gepflügt ist. Der Übergang vom Keil zum Rest­beet muss allen Anforderungen an ein ordentliches Pflügen entsprechen. Die erste durchgehende Furche am Keil muss absolut gerade und auf der ganzen Länge voll ausgebildet sein. Sie sollte in Form und Größe den Furchen des Restbeetes entsprechen.

Schlussfurche: Bei der Beurteilung der offen liegen bleibenden Schlussfurche müssen die letzten Furchen rechts und links mit einbezogen werden. Die Schlussfurchen müssen gerade und exakt parallel zum Rückschlag verlaufen. Die letzten Furchen neben der offenen Schlussfurche sollen genügend Erde aufweisen, um eine ausreichende Verfüllung zuzulassen. Die Tiefe muss so gewählt sein, dass eine sauber geräumte Schlussfurche zurückbleibt und gleichzeitig eine ordentliche Unkrautbekämpfung gewährleistet ist. Die Schlussfurchen sollen mit dem vorher Gepflügten ein einheitliches Bild ergeben und sie dürfen zur letzten Furche hin keine Stufen aufweisen. Es darf nur eine Schlepperspur sichtbar sein. Eine weitere Schlepperspur führt zu Punktabzug. Falls das Stützrad benutzt wird, muss dies innerhalb der Schlepperspur laufen.

Geradheit: Die gerade Furche wird insgesamt viermal, je einmal an der Spaltfurche, dem Zusammenschlag, der allgemeinen Arbeit und der Endfurche, bewertet.

Ein-/Aussetzen: Der Pflug soll am Beetende exakt an der Grenzlinie eingesetzt und ausgehoben werden. Auf dem Vorgewende sollen keine Erdschollen liegen. Das Gesamtbild soll gleichmäßig sein. Dabei ist zu beachten, dass Mehrscharpflüge zum Einsetzen einen gewissen Einzugsbereich brauchen.

Tiefenmessung: Die geforderte Furchentiefe wird vor dem Pflügen bekannt gegeben. Sie ist im Bereich von +/- 2,5 cm einzuhalten und wird von einer gesonderten Richtergruppe an mehreren Stellen im Beet gemessen.

Gesamteindruck: Die Furchenwendung soll gut und gleichmäßig sein. Die Furchen sollen im Winkel von 135 Grad dicht aneinander liegen. Die Graslandfurche soll trittfest, kompakt, die Stoppelfurche locker geschüttet liegen. Unregelmäßigkeiten und Löcher führen zum Punktabzug. Gras und Stoppeln müssen unsichtbar sauber untergepflügt werden.